INNA MÖNCH | VLADIMIR ARCYBASOV | Hausärztliche Gemeinschaftspraxis

06.03.2023

Das Leben mit Diabetes

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Es gibt zwei Haupttypen von Diabetes: Typ 1 und Typ 2.

Diabetes Typ 1 tritt auf, wenn das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dies führt früher oder später zu einem vollständigen Ausfall der Insulinproduktion und erfordert eine lebenslange Insulintherapie. Typ 1 Diabetes tritt in der Regel im Kindes- oder Jugendalter auf.

Typ 2 Diabetes tritt hingegen dann auf, wenn der Körper zwar Insulin produziert, aber die Wirkung des Insulins vermindert ist (Insulinresistenz). Dies führt zu einer unzureichenden Regulierung des Blutzuckerspiegels und kann im Laufe der Zeit zu einer vollständigen Insulinresistenz führen. Diabetes Typ 2 tritt häufiger bei älteren Erwachsenen und Menschen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit auf.

In Bezug auf Prävention kann ein gesunder Lebensstil und Vermeidung von Übergewicht das Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 verringern.

Diabetes – und nun?

Die Diagnose „Diabetes mellitus“ kann anhand von Blutuntersuchungen gestellt werden, die den Blutzuckerspiegel messen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Diabetes sind wichtig, um Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen und Blindheit zu vermeiden.

Die Behandlung von Diabetes beinhaltet in der Regel eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität, Blutzuckerkontrolle und gegebenenfalls Insulin- oder oralen Antidiabetika. Eine enge Überwachung des Blutzuckerspiegels ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Behandlung erfolgreich ist.

 

5 Säulen im Umgang mit Diabetes

  1. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel.
  2. Essen Sie gesund und treiben Sie regelmäßig Sport.
  3. Vermeiden Sie Stress und bauen Sie Entspannungstechniken (z. B. Meditation) in Ihren Alltag ein, um Stress abzubauen.
  4. Erstellen Sie einen Notfallplan für den Umgang mit Hypoglykämie (Unterzuckerung). Hypoglykämie liegt vor, wenn Blutglukose-Konzentration unter 60 mg/dl fällt.
  5. Verschließen Sie sich nicht und kommunizieren Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihren Gesundheitszustand, Symptomatik und Behandlung.

Es ist wichtig, über die Krankheit aufgeklärt zu sein und sich mit anderen Diabetikern zu vernetzen, um Unterstützung und Tipps zu erhalten. Außerdem ist es hilfreich, sich über die neuesten Entwicklungen und Behandlungsoptionen im Bereich Diabetes auf dem Laufenden zu halten.

Einige Diabetiker können möglicherweise ihre Krankheit durch eine gesunde Lebensweise kontrollieren, ohne Medikamente einzunehmen. Andere benötigen jedoch eine lebenslange Insulintherapie oder andere medikamentöse Behandlung. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch unterschiedlich auf die Behandlung reagieren kann und dass enge Zusammenarbeit mit dem Arzt entscheidend für den Therapieerfolg ist.

Der Mensch ist, was er isst

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Diabetes. Hier sind einige Empfehlungen:

  1. Vermeiden Sie raffinierten Zucker und Weißmehlprodukte: Diese können den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen.
  2. Essen Sie Vollkornprodukte, Haferflocken und Gemüse: Diese liefern komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe, die den Blutzuckerspiegel nur langsam erhöhen.
  3. Vermeiden bzw. reduzieren Sie Alkoholkonsum: Alkohol kann den Blutzuckerspiegel beeinträchtigen und sollte daher mit Vorsicht genossen werden.
  4. Vermeiden Sie überschüssiges Fett: Fettreiche Ernährung kann zu Übergewicht führen, was das Risiko für Typ 2 Diabetes erhöht. Verwenden Sie pflanzliche Öle wie z.B. Olivenöl.
  5. Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
  6. Überwachen Sie den Verzehr von Kohlenhydraten: Kohlenhydrate haben den größten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
  7. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte und Snacks.
  8. Essen Sie regelmäßig. Unregelmäßige Mahlzeiten beeinflussen den Blutzuckerspiegel negativ. Kleine, regelmäßige Malzeiten halten den Blutzuckerspiegel hingegen konstant.
  9. Verwenden Sie weniger tierische Proteine und ersetzen Sie diese durch pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
  10. Vermeiden Sie Getränke mit viel Zucker, wie Limonade und süße Tees. Trinken Sie bevorzugt Wasser und ungesüßten Tee.

 

Ernährungstipps für Diabetiker – verwenden Sie…

  • Zimt als natürlichen Süßstoff.
  • Avocado als Quelle für gesundes Fett.
  • Chia-Samen und Leinsamen als Quelle für Omega-3-Fettsäuren.
  • Haferflocken als Quelle für gesunde Kohlenhydrate.
  • Mandeln als Snack statt Chips oder Schokolade.
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen als Proteinquelle.
  • Quinoa als Quelle für Protein, Kohlenhydrate und Eisen.
  • Grünkohl als gesunde Grünkost.
  • Tomaten als Quelle für Vitamin C.
  • Paprika als Quelle für Vitamin C und Beta-Carotin.
  • Haferflocken als Quelle für Magnesium.
  • Spinat als Quelle für Kalzium.

Top 10- Lebensmittel für Diabetiker

  1. Vollkornprodukte
  2. Fisch
  3. Hülsenfrüchte
  4. Gemüse
  5. Nüsse
  6. Eier
  7. Olivenöl
  8. Avocados
  9. griechischer Joghurt
  10. Beeren (z.B. Heidelbeeren, Blaubeeren)

Zusammenfassend ist Diabetes eine komplexe Erkrankung, die eine enge Überwachung und Behandlung erfordert. Durch eine gesunde Ernährung, aktive Lebensweise, regelmäßige Kontrollen und enge Zusammenarbeit mit dem Arzt können Sie auch mit Diabetes ein gutes Leben führen.

zurück zur Übersicht